Neuer KTW für den Stadtverband Delbrück

Es fehlt Geld für Delbrücks neuen Krankenwagen

Der Stadtverband des Roten Kreuzes kommt wegen ausgefallener Aufträge und Benefiz-Termine in Bedrängnis. Jetzt sucht die Gruppe den Weg in die Öffentlichkeit.

Delbrück. Auch mit solchen Folgen der Coronakrise müssen sich jetzt Rettungsorganisationen herumplagen. Maike Strunz und Maximilian Düsterhus stehen an der Spitze einer Arbeitsgruppe, die sich für die Ausstattung und die Betreuung des neuen Krankentransportwagens (KTW) beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Delbrück engagiert.

„Wir haben das Fahrzeug in der Leitstelle des Kreises einsatzbereit gemeldet“, ist der 17-jährige Düsterhus stolz und froh. „Leider macht uns die Coronakrise bei der langfristig geplanten Finanzierung einen Strich durch die Rechnung“, räumt die 19-jährige Strunz ein. Die DRK-Stadtverbandsvorsitzende Tanja Tolzmann und Gruppenführerin Julia Kriesten bestätigen: „Die Ausgaben müssen wir als ehrenamtlich tätiger Verein selbst tragen. Einnahmen, die wir sonst bei öffentlichen Veranstaltungen erzielen, fallen auf unabsehbare Zeit weg. Neben Sanitätsdiensten und Waffelbackaktionen wollten wir jetzt bei Vortragsreihen, Spendenaktionen und Hutsammlungen auf uns aufmerksam machen und für Unterstützung werben.“

Aufruf an die Menschen der Region

In ihrer Not wendet sich die Projektgruppe mit einem Aufruf auch an die Menschen in der Region – um die Kosten für den neuen Krankentransporter schultern zu können. Interessierte können sich über die E-Mail-Adresse KTW@drk-delbrueck.de. Welchen Anschaffungswert das Fahrzeug hat und wie groß die Finanzlücke ist, will das Delbrücker DRK nicht erläutern.

Die Anschaffung übernahmen die Delbrücker Rotkreuzler nicht aus Lust und Laune. „Nach dem Katharinenmarkt im Herbst 2019 musste unser altes Fahrzeug aus dem Jahr 2000 zum TÜV. Dort erhielten wir die klare Ansage, uns nach Ersatz umzuschauen“, erinnert sich Maike Strunz. Tanja Tolzmann ergänzt: „Es gestaltete sich schwierig, ein gebrauchtes Auto zu finden, dass maximal 3,5 Tonnen wiegt, damit DRKler es mit der Fahrerlaubnis Klasse B steuern dürfen. Darum haben wir nicht gezögert, als sich eine gute Gelegenheit ergab und den alten Wagen in Zahlung gegeben.“ Maximilian Düsterhus listet die ehrenamtliche Arbeit der Delbrücker für das neue Fahrzeug auf: „Der Kreis gibt die Qualitäts-Standards in Bezug auf die Ausrüstung vor. Die Innenausstattung, den Einbau des Digitalfunks und die Beklebung haben wir in Eigenleistung erbracht. Dazu kommt die aufwendige Dokumentation der Beladungsliste.“

Unterstützung für hauptamtlichen Rettungsdienst

Maike Strunz macht deutlich: „Wir stehen jetzt mit einem der modernsten KTWs im Kreis Paderborn bereit. Er bietet mehr Platz. Zur Ausstattung gehören neben Medikamenten, Schutzmasken und Desinfektionsmitteln ein besseres Beatmungsgerät, neue Sanitätsrucksäcke und ein Federtisch, der beim Transport von Menschen mit Wirbelverletzungen Schlaglöcher ausgleicht.“

Julia Kriesten erläutert die Hintergründe: „Im Ehrenamt unterstützen wir den Sanitätsdienst. Weiter bilden wir die Spitzenabdeckung für den hauptamtlich organisierten Rettungsdienst. Nach einer Alarmierung sind wir im Katastrophenschutz, bei der örtlichen Gefahrenabwehr und bei Verkehrsunfällen im Einsatz. 40 unserer Helfer können den KTW besetzen. Die Rettungssanitäter profitieren von 520 und die Rettungshelfer von 160 Ausbildungsstunden. Dazu kommen laufende Fortbildungen.“

Foto : Regina Brucksch

Quelle : Artikel NW 08042020


08.04.2020 | Stand 08.04.2020, 08:36 Uhr

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